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Eine Goaßl entsteht

 

Mein Name ist Rudi und ich knüpfe jetzt seit 40 Jahren Goaßl`n. Begonnen hat es 1982 mit der Gründung des Maschger-Vereins „Die Kematerhiat“ von Bruno Singer und so nahm alles seinen Lauf. Unter anderen zeigte er uns auch das Goaßlschnöllen und weil jeder Goaßlschnöller seine eigene Goaßl braucht, zeigte uns Bruno auch wie eine Goaßl geknüpft wird. Allerdings waren Hanfseile rar, so trugen wir alles zusammen. Alte Hanfseile wurden zerlegt, Besenstiel abgeschnitten und Leder zugeschnitten. Dann gingen wir voller Eifer ans Werk und so knüpfte jeder unter Anleitung von Bruno seine eigene Goaßl. Doch diese Goaßl`n waren dick, schwer und Wartungsintensiv, so kam mir die Idee leichte Goaßl aus Nylon zu knüpfen. Sie war leichter wartungsfrei und auch nicht voller Pech.

 Ein Jahr später hatte von unserem Verein jeder Goaßlschöller eine Nylongoaßl, sogar Bruno. Alle Jahre gab es Verfeinerungen, Verbesserungen dann auch handgedrechselte Stiele. Inzwischen hat unser Verein über 100 Mitglieder und eine eigene Kindergruppe die auch Goaßlschnöllen lernen wollten. Sogar 4 jährige Kinder wollten eine Goaßl, also musste ich für jedes Alter die richtige Länge knüpfen.

 Weitere Verbesserungen gab es jedes Jahr, und als ich die Goaßl vom Stiel weg ca. 50 cm mit einer eigenen Knüpftechnik zu wickeln begann, waren die Goaßl`n nicht nur Wartungsfrei sondern jede Goaßl ein Unikat. Jetzt störten mich nur noch die Stiele, so begann ich den Griff aus Edelhölzern wie z. Bsp. Zebrano, Olive, Nuss, Birke, Birne, Zwetschge, Kirsch oder Eiche zu drechseln um die Goassl zu perfektionieren.

 Doch Einige störte die „weiße Goaßl“, dann fand ich endlich eine Hanfschnur mit der eine Goaßl geknüpft und nicht gedreht wird, wie bei den Südtiroler Goaßl`n. Auch das aufwendige Vernähen der Hanfschnur bei jeder Verjüngung der Goaßl wurde von mir perfektioniert. Auch für die Schwachstelle am Ende der Goaßl hatte ich eine Lösung gefunden, um häufige Reparaturen zu vermeiden.

Somit gibt es für jeden die perfekte Goaßl.

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